Dr. Wolf Karge

Autor, Publizist, Museumsberater

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Hrsg. Mecklenburg und der Erste Weltkrieg
Thomas Helms Verlag Schwerin 2010
Leseprobe:
Der Erste Weltkrieg und die Emanzipation der Frau.
Der Krieg befand sich 1917 bereits in seinem dritten Jahr und die ungeahnten Ausmaße des Einsatzes von Kriegsmaterial einerseits wie auch die hohen Verluste an Soldaten in den Kämpfen andererseits führten zu immer größeren Engpässen in der Munitionslieferung wie auch zu einem spürbaren Arbeitskräftemangel bei der Herstellung von Munition und Waffen. Das Mitte 1916 beschlossene „Hindenburg-Programm“ sollte drastische Maßnahmen zur Steigerung der Wirtschaftskraft für den Krieg einleiten. Neben dem Kriegsministerium wurde das Kriegsamt mit der Aufgabe der Zwangsbewirtschaftung aller Bereiche etabliert. Dem Kriegsamt untergeordnet waren die regionalen Kriegsamtsstellen mit integrierten Referaten für Frauenarbeit.Propagandistisch wurde den deutschen Frauen der Einsatz der englischen Frauen stets als Beispiel vorgetragen. So hieß es in einem Vortrag von Frau Sommer aus der Kriegsamtstelle Hannover auf einer Tagung mit 90 Teilnehmerinnen im Geheimen Haupt- und Staatsarchiv, dem Sitz der Schweriner Zentralstelle für Frauenarbeit, am 3.8.1918: „Es gilt auch hier von unseren Feinden, den Engländern zu lernen. Dort bei ihnen arbeiteten zuerst die Frauen, auch die der gebildeten Stände in der Munitionsfabrik, heute sind wohl 1 Million Frauen beschäftigt.“
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