Dr. Wolf Karge

Autor, Publizist, Museumsberater

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Rostock (deutsch/englisch)
Hinstorff-Verlag
Rostock 2010
Fotos: Danny Gohlke
ISBN 978-3-356-01382-5
Fragt man einen der etwas über 200.000 Rostocker heute nach dem Besonderen seiner Heimatstadt, so wird er ohne zu zögern anfangen aufzuzählen: Der Hafen, die Werft, die Nähe zum Meer, Warnemünde mit dem breiten Strand und der Mole und - und dann wird er ins Stocken geraten. Ist der Fragende skeptisch gestimmt, nutzt er gleich seinen Vorteil aus und wirft andere Hafenstädte, die natürlich größer und bedeutender sind, in die Debatte. Der arme Rostocker ist dann schon angeschlagen wie die einheimische Werftindustrie, aber nach einigen typisch mecklenburgischen nachdenklichen Sekunden gibt es dann doch für ihn eine ganze Reihe unverwechselbarer Seiten und Sichten aufzuzählen. Traditionsbewusst, wie alle Hansestädter, beginnt er beim Ursprung dieser Stadt. Nach neuesten archäologischen Grabungen entstand bereits im 6. Jahrhundert am Ufer der Warnow eine slawische Fürstenburg mit frühstädtischem Charakter. Slawen gaben der Stadt den Namen. Roztoc heißt frei übertragen „Auseinanderfließen eines Flusses" oder einfacher „Flußverbreiterung". Die Bezeichnung „Breitling“ für den Flußoberlauf, an dem sich heute noch der alte Stadthafen befindet, weist auf diesen Ursprung hin. Schiffe mit Handelsgütern sind seit 1990 in diesem Stadthafen nicht mehr anzutreffen, aber mit Hanse-Sail und Hafentagen im Sommer ist ein Flair an diesen alten urbanen Lebensnerv zurückgekehrt, der romantisch Veranlagte träumen läßt. Schaubuden und Karussels sorgen dann dafür, dass die Entrückung nicht zu lange andauert. Ein paar Schienen und Krananlagen wurden als Versatzstücke einer DDR-Industrie saniert, und im Museumshafen schaukeln Veteranen der Seefahrt. Erhalten sind das aus Klinkern gefertigte alte Hafenamt und die Speichergebäude
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